Variationen über das Königreich
Lang lebe der König: Zapp, Zapp, Zapp
Glücklich zu sein, ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis. Das Bedürfnis auf alles zu scheißen, ist grundsätzlich verständlich. Der Mensch lebt im Zustand des permanenten Zerwürfnisses mit sich selbst. Die Welt ist eine Zeitung. Die Würfel sind gefallen. In Würde leben heißt, die Phantasie gegen das Glück und anderen Scheiß zu verteidigen. Und nun weiter im Programm: Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel, FDP, hat heute Morgen bekannt gegeben, dass er zusammen mit CDU/CSU-Fraktionsvorsitzendem Volker Kauder und hochrangingen Militärs eine Delegation anführen wird, die am Freitag nach Manila aufbricht, um dort mit Vertretern der Slumbewohner zusammenzutreffen. Ziel ist, herauszufinden, welche Chancen und Potentiale das Ende der Herr-Knecht-Dialektik für die Zivilisierung der Sexsklaverei und Kinderprostitution eröffnet.
Lang lebe der König: Diktatorische Verflechtungen
Kim Jong Il ist der Vater der Rakete. Kim Jong Un ist der Sohn des Vaters der Rakete. Der Name der Frau des Vaters der Rakete, wird nicht genannt. Der Hund der Familie ist unbestätigten Angaben zufolge groß, grau und gefräßig. Auf Wunsch der Familie ist die Rakete ein Abbild des Hundes. Lukaschenko ist ein Sohn Europas. Wie in allen Familien gibt es Streit. Über das Essen und die Dekorierung des Tisches zum Beispiel. Lukaschenkos Hund, so wird gemunkelt, ist ein Geschenk deutscher Sicherheitsbehörden. Sein Ururururururvorfahre biss und bellte bereits in Sobibor. Aus diplomatischen Kreisen ist zu vernehmen, dass Galina Lukaschenko den Hund mehr liebt als ihren Mann (sie wurde seit längerer Zeit nicht mehr gesehen, was hier aber nichts zur Sache tut). Das wiederum ist menschlich, und betrifft 93% der Familien mit Hunden. Ahmadinedschad hingegen will erst noch Vater der Rakete werden. Sein Ziel ist, den zionistischen Hunden das Maul zu stopfen.
Lang lebe der König: Stand der Dinge
Kate ist schwanger steht in krakeliger Schrift auf einem ausgebrannten Panzer. Die Zeit ist stehengeblieben. Rauchsäulen stehen in der Luft. Schwarze Türme, die seit eh und je für den Tod stehen. Ein Junge mit einem Zauberstab steht zwischen Leichen: Abrakadabra Simsalabim. Der Himmel öffnet sich und ein Kind plumpst zu Boden.
Lang lebe der König: Kreative Lösungen
Die Szene wird in die Geschichte des Films eingehen. Die erste Einstellung zeigt die Silhouette eines Mannes. Er breitet die Arme aus. Über den Hügel geht die Sonne auf. Ein Sonnenstrahl blendet das Auge des Betrachters. Schnitt. Eine gläserne Tischplatte reflektiert die Sonnenstrahlen. Um den Tisch herum sitzen vier Männer. Alle in dunklen Anzügen. Sie trinken Tee. Auf dem Tisch steht ein Teller mit Gebäck. Niemand sagt etwas. Eine Frau betritt das Zimmer. Sie trägt ein hautenges schwarzes, mit roten Blüten besticktes Kleid. Einer der Männer macht eine Handbewegung. Die Frau verbeugt sich und verlässt das Zimmer. In ihrem Gesicht ist keine Regung zu erkennen. Schnitt. Über die Wangen des Mannes laufen Tränen. Er bewegt die Lippen, seine Worte sind für den Zuschauer nicht zu verstehen. Dann schließt er die Augen und springt. Schnitt. Der jüngste der vier Männer steht auf. Die anderen blicken ihn an. Er streckt seinen Arm aus und lässt die Tasse fallen. Dann sagt er: Netze.
Lang lebe der König: Kleine Herrscher
Ok, alle Befürchtungen bestätigen sich, die Bombe tickt, der Mächtige liegt auf dem Rücken, seine Hände umklammern die Titten seiner Mätresse, sie schreit, wie sie es gelernt hat, schluckt den Ekel herunter, wie sie es gelernt hat, leert Champagnerglas nach Champagnerglas, wie sie es gelernt hat, reitet den Herrscher immer heftiger, die Wände kommen näher, Tränen schießen ihr in die Augen, sie schreit lauter, schlägt auf den großen Mann ein, kratzt und beißt ihn, in den Hals, die Schulter, die Brust, das Zimmer stürzt ins sich zusammen, sie jault auf, hebt die Hände, die Sterne, die Sterne, hol mir die Sterne vom Himmel, brüllt sie ihm ins Ohr, und er wächst und wächst und wächst und wächst und wächst und wächst, und er schrumpft und schrumpft und schrumpft und schrumpft und schrumpft…
Lang lebe der König: Was universell, Nutte?
Im Rapgame gibt es viele Kings. Stolz reiten sie an der Spitze der Posse in den Krieg. Ihre Schwänze ragen über die Köpfe aller hinweg. Sie durchbohren die Kehlen der Feinde, bringen Därme zum platzen, Pussys zum schreien. Sie schlagen Schneisen in die Schwuchtelheere, teilen Meere wie Moses. Die Schwänze glänzen vom Speichel der Groupies. Der Samen der Kings spritzt um die Welt. Wir ernten, was wir säen. Word.